Nachdem im letzten Jahr mehrere europäische Länder den Schritt in Richtung Liberalisierung des Online-Glücksspiel-Marktes gegangen sind, geht es im Jahr 2012 ähnlich weiter.
Als erstes hat sich Belgien entschlossen, von seiner restriktiven Gesetzgebung abzuweichen. Nun können sich private poker Glücksspielfirmen um offizielle Lizenzen bewerben. Die belgische Regierung veröffentlichte bereits eine „Whitelist“ mit allen Firmen, die im Land zugelassen sind. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass illegale Angebote auf dem Schwarzmarkt florieren und die Bürger vor Betrug geschützt werden. Denn nur bei den seriösen, lizenzierten Anbietern können sich die Spieler sicher sein, dass alles fair und mit rechten Dingen zugeht.
Deutlich wird dies schon am Beispiel Online-Poker, das in Belgien erlaubt ist. Firmen, die eine Lizenz für das Betreiben von Online-Poker-Seiten in Belgien erhalten haben, sind unter anderem Pokerstars, GPWin und Partouche. Diese Anbieter sind bekannt und zuverlässig (Pokerstars ist der größte Pokerraum im Internet und Partouche konnte sich schon in Frankreich als seriöser Anbieter etablieren). Zusätzlich haben einige weltweite Pokerräume eine lokalisierte Variante ihrer Pokersoftware für den belgischen Markt entwickelt, zum Beispiel Titanpoker.be oder Everestpoker.be. Interessant ist übrigens, dass die zweitgrößte Pokerseite PartyPoker momentan noch keine Lizenz hat, um Glücksspiele für belgische Spieler anzubieten.
Im Detail sind die belgischen Bestimmungen jedoch in einigen Punkten immer noch ziemlich restriktiv. So sollen beispielsweise Spieler, die nicht auf den lizenzierten Seiten spielen, sondern auf Webseiten, die auf der Schwarzen Liste stehen, angezeigt werden können. Sofern sie es überhaupt schaffen sollten, Zugang zu diesen Anbietern zu erhalten. Denn der belgische Staat will Internetsperren durchsetzen, sodass illegale Glücksspielfirmen automatisch von den Internet Service Providern blockiert werden. All dies soll nach Meinung der führenden Politiker den Glücksspielmarkt regulieren und die guten, seriösen Angebote von den schlechten trennen.
In Dänemark ist man ungefähr genauso weit, was die Liberalisierungsbestrebungen von Online-Glücksspielen angeht. Im letzten Jahr hatte Dänemark einer Legalisierung von Glücksspielen im Internet zugestimmt und bekam dabei den Segen der EU-Kommission. Denn viele traditionelle Casinos sträubten sich gegen das neue Gesetz und legten bei der EU Beschwerde ein. Die EU-Kommission gab jedoch grünes Licht und fand keine Wettbewerbsverzerrung. Denn obwohl nun der Steuersatz für Internet Casinos niedriger ist als für die lokalen Spielbanken, werden die Internetanbieter nicht bevorzugt. Denn diese stehen im globalen Wettwerb mit Casinos in Steueroasen.
Diese niedrigere Besteuerung hat auch schon viele namhaften Firmen in den Norden gezogen. So haben sich zum Beispiel Pokerstars und PartyPoker erfolgreich um Lizenzen beworben. Insgesamt sind knapp 50 Lizenzen vergeben worden. Somit ist für eine gesunde Konkurrenz gesorgt, wodurch die Spieler am meisten profitieren!